A  l  p  e  n  r  a  d  t  o  u  r  e  n  .  d  e

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 1.Tag: Sind die Menschen in Irland alle so nett?

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
29.07.2013 72 72 516 516 Camping Slane Farm

 

Ein wenig Nervosität war seit meinem Erlebnis 2011 bei der Ankunft in Sevilla (Radschaden) ja beim Start immer dabei. Als ich in Dublin landete und alles Gepäck einschließlich des Rades wohlbehalten vor mir stand, war die Anspannung weg. Draußen vor dem Flughafen unterhielt ich mich noch mit zwei Radlern, die zeitgleich mit mir ihre Räder montierten. Sie wollten Irland im Uhrzeigersinn umrunden, also nicht in meine Fahrtrichtung nach Norden schwenken. Beide waren sehr nett, aber was die jeweilige Tour betraf hatte jeder so seinen eigenen Plan.

Um 13:00 Uhr radelte ich die ersten Kilometer in Richtung Norden in den kleinen Ort Swords. Dort gab es zwei Fahrradgeschäfte, Richies Bikestore und das Swords Cycle Centre, in den Geschäften wollte ich mein Glück versuchen und einen Karton für den Rückflug reservieren. Die ersten Eindrücke sammelnd fuhr ich an Richies Bikestore vorbei, nicht wissend, dass sich das Geschäft in einer Ladenpassage befand und somit von der Straße nicht zu sehen war. Etwas später im Swords Cycle Center traf ich auf den richtigen Mann. Er schaute kurz auf mein Rad und verstand mein Anliegen sofort. Als er mir danach einen großen Karton mit den Worten „a box like this“ zeigte und dann zu einem Kugelschreiber griff, war der Start meiner Tour perfekt. Er wollte dafür sorgen, dass ich vier Wochen später ohne Verpackungsprobleme  nach Hause kam. So konnte meine Tour beginnen, Danke!

In dem ca. 40.000 Einwohner zählenden Ort gibt es nicht all zu viel zu sehen. An der Mainstreet reihen sich die Geschäfte aneinander, bis man kurz vor dem nördlichen Ortsende auf das alte Gemäuer von Swords Castle trifft.

Mich zog es am ersten Nachmittag weiter nach Norden, immerhin lag noch eine Strecke von 70 km vor mir. In Richtung Nordosten radelnd führten die ersten Kilometer direkt ans Meer nach Skerries. Der kleine Hafenort besitzt als Hauptattraktion des Ortes einige Mühlen (Mills), deren Ursprung bis ins 16. Jahrhundert zurück geht. Der komplette Bereich besteht aus mehreren Windmühlen, einer Wassermühle, einem Cafe und einem Craftshop.

Ein kurzes Stück führte mein Weg an dem Nachmittag noch am Meer entlang.Über Balbriggan ging es dann nach Drogheda, was übersetzt wohl soviel heisst wie „Brücke über der Furt“. Der Zusammenhang klärt sich, wenn man genauer auf eine Karte schaut. Der River Boyne fliesst durch Drogheda von West nach Ost und verbreitert sich vor dem Erreichen der Irischen See in den Louth Meath. Drogheda entstand vermutlich aus dem einfachen Grund, dass es dort die erste Furt gab, die es ermöglichte,  den River Boyne zu queren.

Die für Irland so typischen bunten Häuser gefielen mir in Drogheda sofort. Bei Sonnenschein gaben sie den Orten ein so freundliches Aussehen, dass man bewusst stehen blieb, um auf die Häuserfronten zu schauen. Ein wenig radelte ich noch langsam durch die Innenstadt und schaute mir die gewaltige Kirche St. Peter an, es war aber bereits 16:30 Uhr und ich war noch bei weitem nicht am Ziel. Im etwa noch 20 km westlich entfernten Örtchen Slane gab es einen Campingplatz, den ich bereits von zu Hause aus kontaktiert hatte.

Östlich von Slane erreichte ich Newgrange. Newgrange bezeichnet ein großes jungsteinzeitliches Hügelgrab, die Anlage wurde ca. 3150 Jahre v. Chr. erbaut, sie ist eine der weltweit bedeutendsten Megalithanlagen und wurde 1993 zum Weltkulturerbe erklärt. Das Grab wurde im Jahr 1699 vom Grundbesitzer Charles Campbell durch Zufall entdeckt, als er einen Haufen Steine entfernen ließ. Die gesamte Anlage hat einen Durchmesser von mehr als 90 m. Der Grabhügel besteht überwiegend aus Grassoden und Steinen und ist durch einen fixierenden Steinring begrenzt. Ein mehr als 20 Meter langer Gang unter dem Hügel endet in einer kreuzförmigen Grabkammer mit einem sieben Meter hohen Gewölbe. Bei den Ausgrabungen fand man in einer Nische einen verzierten Altar und verbrannte menschliche Knochen.

Für eine Führung war es zu spät, die Besucher verließen in Scharen das Besucherzentrum als ich dort eintraf. Ich machte nur ein paar Fotos von Außen und  radelte danach direkt nach Slane.

Das Hostel mit dem angrenzenden kleinen Campingplatz war sehr schön, einige Kinder spielten in der Abendsonne mit ihren Eltern Fußball. Für mich war es Zeit für einen kurzen Rückblick auf den ersten Tag der Tour, ich war rundum zufrieden, das Wetter hielt, was brauchte man mehr.

 

 

 


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