A  l  p  e  n  r  a  d  t  o  u  r  e  n  .  d  e

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 3. Tag:  Ein Gespräch mit einem irischen Bauern

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
31.07.2013 72 242 980 2.256 Camping Lakeside View

 

Um ins kleine Städchen Hilltown zu gelangen, hätte ich der direkten PKW-Strecke folgend mir einige Höhenmeter sparen können. Die Strecke war aber nicht so einsam und keineswegs schön, aus dem Grund war ich in die Berge geradelt, immerhin 340 m hoch.

Die schmale Nebenstrecke auf der ich mehr als 15 km fuhr,  war im GPS-Kartenmaterial als „Restrevor Cycle Route Nr.7“ ausgezeichnet, die Kennzeichnungen versprachen meistens ruhigen Radelspaß. Die ersten wenigen Kilometer ging es relativ steil bis auf eine Höhe von gut 200 m hinauf. Die einzigen Lebewesen auf die ich traf waren Schafe, Kühe und ein paar Pferde.

Eine gute Stunde kurbelte ich so vor mich hin, bis plötzlich ein Bauer mit seinem Hund vor mir auf der Straße stand. Er grüßte frühzeitig schon von weitem und gab mir zu verstehen, dass sein Hund wohl nicht zu den angriffslustigen Gesellen zählt. Sekunden des gegenseitigen Taxierens vergingen, bis er mir endlich eine Frage stellte, die mir unterwegs noch nie jemand gestellt hatte. Üblicherweise fragten die meisten nach meinem Tagesziel oder wohin die Reise weiterhin ging. Der irische Bauer wollte von mir wissen, warum ich ausgerechnet diese kleine Straße durch die Berge befuhr, gab es doch einen Weg durchs Tal. Ich erklärte es ihm anhand meines GPS-Kartenmaterials und das die Strecke als „Restrevor Cycle Route Nr. 7“ ausgewiesen war. Er grinste und hatte eine verblüffende Antwort parat: „ I live here over 40 years, but I have never seen a biker with so much luggage on this little road”. Irgendwie gehörte ich  mit meinem hochbepackten Rad wohl zu den Außerirdischen.

Wir lachten uns an und schon war das Eis gebrochen. Er erzählte mir davon, dass er schon mal in Bamberg gewesen war und Deutschland ganz toll fand, ja Bamberg hatte ja auch eine tolle alte Innenstadt. Danach erzählte er von seinem Hobby, den Pferden. Sie waren es, die ihn als „early retired man“ (Frührenter) in Schwung hielten. An das nette Gespräch erinnere ich mich immer wieder gerne zurück, die Atmosphäre mitten in den Wiesen stehend war schon einzigartig. Hügel hin, Hügel her, ich hatte schon deswegen wohl den richtigen Weg gewählt.

Ab dort ging es weiter steil bergauf bis auf eine Höhe von 340 m. Das Wetter war etwas diesig, aus dem Grund fehlte die erhoffte Weitsicht, ich genoss aber die Ruhe und die tolle Abfahrt über Hilltown nach Newcastle. Vor Newcastle erreichte ich den Tollymore Forest. Der Tallymoreforest ist eine riesige große Parkanlage mit einem tollen alten Baumbestand.

Bis kurz vor Ballinahinch hielt das Wetter, danach gab es nur noch Regen. In einem Fastfoodrestaurant aß ich eine Kleinigkeit und radelte im Anschluss nach Annahilt. Dort unweit von Hillsborough gab es den Lake Side View Campingpark.

Den Abend verbrachte ich in der Küche des Campingplatzes. Dort konnte ich einige Zeilen in mein Tagebuch schreiben, alle Akkus laden und über Facebook ein wenig Kontakt zur Familie und Freunden halten.

 


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