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 09.Tag: Mit dem Hochlandbus nach Hrauneyjar

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
18.08.2008 0 277 0 1850 Hotel in Hrauneyjar

 

Die Entscheidung fiel am Morgen! Ein Pausentag musste her. Meine Füße waren an den Fersen noch nicht verheilt. Meine  Finger waren rissig und schmerzten sobald ich irgendeinen Gegenstand ergriff. Natürlich Folgen des ständigen Windes und der damit verbundenen Austrocknung der Haut. Am Abend zuvor hatte ich schon im Eingangsbereich der Hüttenunterkunft den Busfahrplan hängen sehen. Der Gedanke, mit dem Hochlandbus nach Hrauneyjar zu fahren und ein paar Stunden zu relaxen war schnell dar. Die weitere Strecke über den Sprengisandur war landschaftlich relativ gleichförmig. Insofern machte es mir die Entscheidung leichter.  Der Wunschgedanke mal wieder Asphalt unter die Räder zu nehmen kam dann noch hinzu.

Viel Zeit hatte ich an dem schönen Morgen! Nachdem die Entscheidung einmal gefallen war, unterhielt ich mich noch einige Zeit mit Christoph und Dominic. Sie waren gerade dabei sich für den Marsch in den Norden zu rüsten. Danach sortierte ich ein wenig meine Ausrüstung und genoss das tolle Wetter. Später lief ich noch ein wenig in der näheren Umgebung umher und fotografierte bis es Zeit war sich für den Bus zu rüsten. Der Hochlandbus erschien pünktlich. Er hatte eine Aufenthaltszeit von 30 Minuten, so dass ich mein Gepäck in aller Ruhe verstauen konnte.

Von der Fahrt über den Sprengisandur gibt es relativ wenig zu berichten. Auf der Fahrt unterhielt ich mich lange Zeit mit einem Deutschen, der seit einigen Monaten in der Walfangstation in Husavik arbeitete und fotografierte ein wenig die Landschaft. Er erzählte mir einiges über geplante isländische Kraftwerksprojekte, die es seiner Ansicht nach zu verhindern galt. Aktuell gab es auf Island wohl große Diskussion über das Thema. Die Gegner der Projekte wollten verständlicherweise die Natur erhalten, die Befürworter Arbeitsplätze schaffen. Auf einem Berg noch vor dem Kvislavatn hielt der Bus, so dass alle aussteigen konnten, um den tollen Blick auf den Hofsjökull zu genießen.

Anmerkung:
Die weiteren Fotos, die ich unterwegs durch die Glasscheibe des Busses machte, sind qualitativ nicht besonders gut ausgefallen. Aus diesem Grund habe ich sie hier auch nicht im Bericht veröffentlicht.

Bei der Ankunft in Hrauneyjar direkt vor einem „Hotel“ montierte ich zuerst wieder mein Rad und hielt danach Ausschau nach einem Campingplatz.  In meiner Papierkarte, die ich trotz GPS immer mit mir führte, war ein Campingplatz eingetragen. Ein Hinweisschild war aber nirgendwo zu sehen. In der Reception des Hotels konnte man mir auch nicht helfen. Angeblich gab es dort keinen Platz (Konnte natürlich auch Eigeninteresse gewesen sein!).  Lange radeln wollte ich am Abend auch nicht mehr, deshalb blieb ich im „Hotel“. Den Begriff Hotel habe ich hier bewusst in Anführungsstriche gesetzt, weil isländische Hotels in der Regel nicht mir europäischen zu vergleichen sind. In meinem Fall handelte es sich um eine Containerlösung, bei der sich Dusche und WC auf dem Flur befanden. Mein Zimmer war ungefähr 2,5m x 3m groß, ein Schrank fehlte und als einzige Sitzgelegenheit gab es einen kleinen Stuhl. Das für umgerechnet 43 Euro ohne Frühstück fand ich schon ziemlich heftig, zumal die Campingplatzgebühren bei 7,5 € pro Nacht lag. Ich tröstete mich mit der Überlegung, dass es sich nur um eine Nacht handelte, danach war das Thema für mich abgeschlossen.

Den Abend verbrachte ich im „Hotelrestaurant“ und aß eine Kleinigkeit. Leider gab es dort mit Ausnahme des Salatbuffet fast nur Fastfood, also Hamburger und Pommes Frites, zu essen. Eine Eigenheit, die die Isländer wohl leider von den Amerikanern übernommen hatten. Danach, ich schrieb gerade ein paar Zeilen in mein Tagebuch, erschien noch ein weiterer Radler im Restaurant. Er hieß Andreas S., er hatte mein Rad draußen stehen sehen und anschließend nach dem Besitzer Ausschau gehalten. Anhand meiner Lenkertasche war ich natürlich schnell identifiziert. Gemeinsam quatschten wir den Abend über unsere Radtouren und ließen den Abend in Ruhe ausklingen.

Anmerkung: Vom Hotel und vom Aufenthalt am Abend habe ich leider kein Foto. Ich habe es einfach vergessen, zu fotografieren.

 


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