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 04.Tag: Zwischen Jagst und Kocher wird es hügelig

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
15.05.2007 62 241 460 1540 Ratshotel Aalen

 

Leider erwartete uns ein Regentag als wir im Stadthotel Crailsheim beim Frühstück saßen und den Bikeline- Radführer studierten. Zur Wegführung benötigten wir ihn nicht, weil wir den vollständigen Track unserer Tour im GPS-Gerät gespeichert hatten, er erfüllte aber einen anderen Zweck. Dort aufgeführt waren immer einige Hinweise zu den am Kocher-Jagst-Radweg liegenden Orten oder Sehenswürdigkeiten. Deshalb benutzten wir ihn morgens regelmäßig, um über die Highlights des Tages zu sprechen.

Als wir unsere Räder aus dem Holzhaus des Hotels holten, regnete es noch nicht. Wir radelten die ersten Kilometer und unterhielten uns über den Verlauf der weiteren Tour. Claudia war sehr gespannt darauf, wie schwer der Wechsel vom Jagst- zum Kocher-Tal zu bewältigen war, zumal der höchste Punkt in 675 m Höhe ü. NN lag. Mit Ausnahme einiger weniger Tropfen hielt sich das Wetter am Morgen einigermaßen. Kurz vor der Mittagszeit erreichten wir Ellwangen und radelten auf der Bahnhofstraße von Norden kommend ins Stadtzentrum. In der Fußgängerzone war es verhältnismäßig ruhig. Wir hätten mit den Rädern auch fahren können, entschieden uns aber die Räder in Ruhe durch die Fußgängerzone zu schieben und hier und da mal in ein Geschäft zu schauen.

Mit den von Süden heranziehenden Wolken war es dann vorbei mit dem noch relativ beständigen Wetter. Dicke Tropfen fielen vom Himmel und verhinderten zunächst unsere Weiterfahrt. Wir verschwanden schnell in ein Cafe und genehmigten uns einen heißen Cappuchino. Etwas sollte der Regen schon nachlassen, bevor wir es wagen würden weiter zu radeln. Bis zum nächsten Ziel, dem Bucher Stausee waren ungefähr 5 km zu fahren. Die kleineren Orte Saverwang und Rainau streiften wir nur am Rande und ob es sonstige Unterstellmöglichkeiten gab, wussten wir nicht. Irgendwann wagten wir es einfach und radelten los.

Bei dem wolkenverhangenen Himmel wirkte der See düster. Bei schönem Wetter würden sich in dem Erholungsgebiet sicherlich viele Menschen aufhalten, jetzt saßen sie vermutlich zu Hause und ärgerten sich über die Wetterlage. Nur so „verrückte“ Radler wie wir waren an dem Tag unterwegs und radelten an der Ostseite des Sees entlang. Am Ende des Sees entdeckten wir dann etwas, womit wir auf keinen Fall gerechnet hatten. Ein Biber war emsig damit beschäftigt, Material für seinen Bau zu transportieren. Nachstehend mal zwei Fotos von der Stelle.

Ein Biber kann bis zu 1,40 m lang, 35 kg schwer und bis zu 20 Jahre alt werden. Sein braunes Fell ist mit über 20.000 Haaren pro Quadratzentimeter (Mensch bis zu 600 Haare pro Quadratzentimeter) extrem dicht und schützt vor Nässe und Auskühlung. Mit seinem spindelförmigen Körper und seinem abgeplatteten Schwanz ist das Tier perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Der Schwanz (Kelle) dient dem Biber als Steuer beim Abtauchen sowie zur Temperaturregulation und als Fettdepot. Beim Tauchen verschließt er Nase und Ohren und kann so  bis zu 20 Minuten unter Wasser bleiben. Das von uns gesichtete Exemplar besaß diese Länge unserer Einschätzung nach nicht. Aber das richtig abzuschätzen war ohnehin schwer, weil nur ein Teil des Körpers aus dem Wasser ragte.

Unsere weitere Fahrt führte uns durch die kleinen Orte Jagsthausen, Westhausen und Westerhofen nach Reichenbach an den Fuß des Gebirgszuges, der zwischen Jagst und Kocher liegt. Wie man auf den folgenden Fotos erkennen kann, regnete es immer mal wieder.

Als wir in Reichenbach starteten, um über einen kleinen Nebenweg über die Autbahn A7 hinweg nach Bernlohe zu gelangen, ahnten wir noch nicht, was uns erwartete. Bei dem von uns gewählten Weg handelte es sich um eine Schotterstrecke, auf der ein Fahren kaum möglich war. Überall lagen lose Steine herum. Bei einer Steigung von 10% war die Sturzgefahr einfach zu groß. So schoben wir unsere Räder Meter für Meter den Berg hinauf, begleitet von Regenschauern, von denen wir hofften, dass sie endlich mal nachlassen würden. Hinter Simmisweiler, einer kleinen Ansammlung von Bauernhöfen hatten wir es dann geschafft. Wir hatten die Autobahn überquert und standen am höchsten von meinem GPS-Gerät aufgezeichneten Punkt in 675 m Höhe über NN und freuten uns auf die Abfahrt nach Aalen. Wasser kam fast nur noch von unten, aber das war egal, unsere Kleidung war ohnehin vollständig durchnässt. Um 17:00 Uhr erreichten wir das Stadtzentrum von Aalen.

Am Abend besserte ich die Wetterlage, so dass wir noch gemütlich durch den Ort bummeln konnten und einige Fotos machten. Einige davon habe ich nachstehend in den Bericht eingefügt.

 


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