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 06.Tag: Auf zur italienischen Grenze am Col d´Agnel

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
09.07.2003 66 385 1.826 9.475 Camping Municipale

 

Ich genieße jeden Morgen die Ruhe, wenn ich bereits um ca.07:00 Uhr aufstehe. Das Zelt ist meisten schnell abgebaut und so verlasse ich auch am 09.07.03 bereits um 08:00 Uhr den Campingplatz. Wie gewohnt erfolgt zunächst der morgentliche Einkauf, um für die Fahrt genügend Nahrungsmittel mitzuführen. Heute ist die Tageeinteilung etwas ungewöhnlich. Die Fahrt geht durch die Gorges de Guil mit mäßiger Steigung hinauf bis zum Chateau Queyras.

Die Strecke sind wir bereits 1998 und 2002 in umgekehrter Richtung gefahren. Hinter dem Chateau de Queyras gibt es in etwa 1 km Entfernung einen Campingplatz, den ich direkt anfahre. Den Col d’Agnel befahre ich ohne Gepäck, weil meine weitere Route nach Norden führt und ich die Anstiegstrecke auch wieder zurückfahren muss. Das Zelt wird in Ruhe aufgebaut, eine Tasche mit einem warmen und einem frischen Trikot gepackt und schon geht es um 10:30 Uhr los in Richtung Col d’ Agnel. Der Col d’Agnel liegt ungefähr 1350 m höher als mein Startort am Campingplatz. Also genug, um sich ordentlich „warm zu fahren“. Wenig Kehren, ein langgezogenes Tal und die von der italienischen Seite aus hochziehenden schwarzen Regenwolken sind mir in Erinnerung geblieben. Sie kommen aber nicht über den Kamm, so dass ich keinen Regen abbekomme. In einer kleinen Ortschaft lege ich eine Pause ein und trinke eine Orangina. Auf den ersten Kilometern sieht man die „Le Demoiselle Coiffée, eine erodierte Felsnadel, die in fast jedem Reiseführer der Region erwähnt wird. Während ich die Strecke hinaufkurbele, überholen mich hin und wieder einige Rennradfahrer. Es handelt sich um eine organisierte Tour eines Reiseveranstalters.

Oben auf der Passhöhe zeigt mir der Reiseveranstalter stolz die gesamte ausgearbeitete Strecke über einige Alpenpässe. Netterweise werde ich oben auch eingeladen, bedenkenlos in die Bananenkiste zu greifen. Die Rennradfahrer, die nach mir oben ankommen werden sofort in den Kleinlastwagen gelenkt. Dort können sie sich windgeschützt umkleiden. Die Passhöhe habe ich um 14:30 Uhr erreicht, 4 Std für die 1350 Hm sind nicht sehr schnell, aber enthalten sind ja auch die vielen Fotopausen. Nach Italien hinunter zu fahren wäre jetzt ohnehin zwecklos. Die Wetterlage auf der anderen Seite ist alles andere als ermutigend.

Aufgrund der wenigen Kehren erreiche ich nach einer Stunde bereits wieder den Campingplatz. Den Abend verbringe ich im Campingplatzrestaurant immer mit Blick auf das beleuchtet Chateau Queyras. Einige Franzosen haben mitbekommen, dass ich mit dem Fahrrad unterwegs bin und befragen mich nach meiner weiteren Route. Der Restaurantbesitzer übersetzt meine englischen Erläuterungen und bricht immer wieder in Begeisterung aus. Er ist so angetan von unserem Gepräch, dass er mir einen Teller Oliven und geschnittene Mettwurst serviert und alles kostenlos. Ich habe viel Spaß an dem Abend.

Die Nacht über regnet es etwas, so dass ich schon die schlimmsten Befürchtungen bezüglich des nächsten Tages hege.

 


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