A  l  p  e  n  r  a  d  t  o  u  r  e  n  .  d  e

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 14.Tag: Lawendel überall oder Mont Ventoux wir kommen näher

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
12.07.2002 65 835 900 16.600 Camping

 

Wir bauten morgens in Ruhe unser Zelt ab. Die Rezeption hatte noch nicht geöffnet, deshalb mussten wir noch etwas auf unser Brot warten. Beim Baguette-Kauf sah ich Burkhardts Foto-Stativ auf einer Eistruhe liegen. Wir hatten es gestern liegen lassen. Bis Forcalquier waren noch einige Kilometer zu fahren, landschaftlich aber aufgrund der teilweise breiten Strasse nicht besonders erwähnenswert. Bei der Ortsankunft sahen wir einige Hinweisschilder u.a. dass zur Zitadelle hoch. Es handelt sich um einen sehr steilen Pfad, auf dem wir 1998 die Räder hochgeschoben haben.

Hinter Forcalquier fuhren wir weiter in Richtung Westen bis zu dem kleinen Ort Le Roche de Ongles. Der winzige Ort liegt rechts etwas abseits von dem besagten Felsen (Roche). Einige Meter hinauf entdeckten wir die uns bekannte Bar. Ein Hund lag davor und döste vor sich hin. Das Wetter war nach wie vor toll. Kein Wölkchen am Himmel, wir schwitzten zwar mächtig, aufgrund des leichten Winde lies es sich aber gut aushalten.

Wir fuhren um den mächtigen Felsen Roche de Ongles herum. 2,5 km weiter schwenkte die Straße nach Norden. Das rechts von uns zu sehende kleine Dorf Le Lorgue mit der  kleinen Kapelle hatte optisch etwas Besonderes. Aber was? So stellte ich mir ein verlassenes mexikanisches Dorf vor. Kleine Häuser, verlassen, eine kleine Kirche und sonst nichts. Alles irgendwie gespenstig. Es sah fast aus wie eine verlassene Filstadt. Ein paar Kilometer weiter müssen wir noch einige Höhenmeter hinauf um in den Ort Banon zu gelangen. Im Ort gibt es wie in fast allen französischen Dörfern einen Brunnen. Direkt daneben an einer kleinen Mauer packten wir unseren Kocher aus. Da unsere aus Deutschland mitgebrachten Tütensuppen aufgebraucht waren, kochten wir zum ersten mal eine der in Frankreich gekauften. Wir dachten wir hätten Tomatensuppe gekauft, in Wirklichkeit handelte es sich um eine Miesmuschelsuppe. Man konnte sie aber durchaus essen.

Burkhardt organisierte in der etwas abseits gelegenen Bar eine Cola. Hinter Banon zog sich die Straße durch einen Talkessel. Es war brütend heiß, kaum zum aushalten. Die soeben getrunkene Cola war sofort wieder „verdampft“. Danach ging es nochmals 50 m hinauf. Ab dort hatten wir die wesentlichen Höhenmeter des Tages gemeistert. Wenn mich einer gefragt hätte, worin der Haupteindruck des Tages gelegen hätte, wäre meine Antwort folgender maßen ausgefallen: Wunderschöne  Lavendelfelder überall! Wir konnten uns überhaupt nicht satt sehen. Ständig wurde fotografiert. Auf der Höhe von St. Trinit wurde die Straße erheblich breiter. Es schien sich dort um ein Militärgebiet zu handeln. 3 km weiter standen wir plötzlich vor dem Campingplatz von Sault. Links vom Eingang befand sich ein Schwimmbad, dass auch von den Dorfbewohnern genutzt wurde.

Bei dem Platz handelte es sich auch um einen Städtischen (Municipal). Das Zelt war schnell aufgebaut. Der erste Gang war dann der in das Schwimmbad. Unsere Köpfe benötigten dringend eine Abkühlung. Wir hielten uns nicht sehr lange dort auf, weil es uns etwas zu laut zuging. Den späten Nachmittag und Abend verbrachten wir in Sault. Dort gibt es einen größeren Platz mit Bänken und einer Bar. Dort saßen wir lange, unterhielten uns über den weiteren Verlauf der Tour und blickten auf den Mont Ventoux. Morgen wollten wir ihn zum zweiten Mal knacken. Zum Abend hin fuhr wie 1998 schon ein Pizzawagen vor. Unser Abendessen war somit auch gesichert. Vor vier Jahren störte es den Barbesitzer nicht, dass wir die Pizza an seinem Tisch aßen. Vielleicht hätten wir auch vorher nicht fragen sollen. Er wollt es nicht. So verspeisten wir die Pizza auf einer Parkbank. Abends lagen wir auf unseren Matten vor dem Zelt und träumten von gutem Wetter am Mont Ventoux.

 


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