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 04.Tag: Über den Col de Saisies nach Albertville / La Bathie

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
02.07.2002 66 201 900 4.100 Camping

 

Unser gemeinsamer innerer Wecker funktionierte inzwischen. Wir wurden auch ohne Armbanduhr mit Weckfunktion um 07:00 Uhr wach. Der Regen hatte sich über Nacht verzogen, es war zwar noch bewölkt, aber unsere Stimmung war gut. Die übliche Prozedur des Einkaufs konnten wir nur wahrnehmen, indem wir die 70 Hm zunächst nach Flumet hinabfuhren. Im Flumet fuhren wir über die im Ort gebaute alte steinerne Brücke um anschließend die kleinen Kehren in Richtung N.D. Bellecombe hinaufzufahren.

N.D. Bellecombe ist nicht besonders groß. Ziemlich schnell fanden wir ein kleines Cafe vor dem wir uns draußen einen Capuccino bestellten. Als es wieder leicht zu tröpfeln begann, kam der Kellner heraus und kurbelte die Marquise so weit raus, dass wir geschützt den Cafe trinken konnten. Als wir in  den Ort verließen, stand vor uns rechts an der Straßenseite ein Bus. Als wir vorbeifuhren, klatschen ca. 30 vor dem Bus stehende ältere Franzosen und feuerten uns begeisternd an. Die Motivation stieg in der Situation enorm. Grübelten wir im Cafe noch über die paar Tropfen Regen, spielten die wenigen Tropfen spätesten ab hier keine Rolle mehr. Hinter dem Ort überholte uns eine Gruppe Rennradfahrer. Ich selber versuchte mit ihnen spaßeshalber 200 m um die Wette zu fahren, danach blieb mir die Luft weg. Wir hatten jedoch alle unseren Spaß dabei. Um 12:15 Uhr erreichten wir bereits die Passhöhe des Col de Saisies (1650 m). Die Passhöhe ist gleichzeitig ein Skiort mit dem dazugehörigen Rummel. Als wir ihn ankamen, strahlte uns die Sonne wieder an, die ersten 760 Höhenmeter waren geschafft. Da es beim Anstieg etwas kühler war, reichte ein heißer Kakao um uns wieder pudelwohl zu fühlen. Die Abfahrt war einfach toll, sehr wiesenreich, viele kleine Kehren und niedliche anzuschauende Bauerhäuser. Am Abzweig nach Hauteluce mussten wir nochmals leicht bergauf. Kaum oben angekommen entdeckte Burkhardt eine Picknickstelle mit einem Holztisch und Bänken davor. Das Highlight ein direkter Blick auf den Mont Blanc.

Durch ein grünes Tal mit vielen alten Bauernhäusern ging es hinab weiter in Richtung Albertville. 10 Kilometer vor dem Ort hielten wir an einem hohen Wasserfall an. Burkhardt suchte kurz nach einem Weg hinauf, kam aber aufgrund der Steilheit nicht zum Wasserfall hoch. Bei der Ankunft in Albertville wurde am Place del Europe mitten im Ort erst einmal eine Pause eingelegt. Ein paar Kilometer weiter erreichten wir unseren Campingplatz in la Bathie.

Am Abend erlebten wir dann noch eine Situation der besonders netten Art. Wir hatten bei der Anmeldung in der Rezeption der Madame die Frage gestellt, ob wir im Ort noch irgendwo Einkäufe tätigen könnten. Die Antwort war einfach und dennoch ungewöhnlich. Madame nahm sich einen Schreibblock, forderte uns auf, ihr einfach alles zu nennen, was wir benötigten und erklärte uns sie müsse ohnehin noch einkaufen, sie würde alles mitbringen. Wir konnten es erst kaum glauben, mussten aber registrieren, dass Madame eine Stunde später direkt an unserem Stellplatz erschien und alle Lebensmittel ablieferte. Uns war es schon fast peinlich. Wir strahlten sie an, waren froh auf unseren Matten zu liegen („Faules Pack“) und bedankten uns.

 


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