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 06.Tag: Über den Col du Glandon und Croix de Fer

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
04.07.2002 68 317 2.000 7.800 Camping

 

Eigentlich könnte man ja von La Chambre aus direkt durchs Tal nach St. Michel de Maurienne an den Fuß des Telegraph/Galibier fahren. Für Alpenradler zu einfach. Sie bevor-zugen natürlich die etwas schönere, verkehrsärmere und anstrengendere Variante über den Col du Glandon und  Croix de Fer.

Noch begeistert von unserer „Obelix-Hütte“ packten wir in Ruhe unsere Sachen. Wir hatten Glück in der Reception noch ein Baquette zu erhalten. Wir wussten nicht, dass eine Vorbestellung am Abend vorher erforderlich war. Um 08:30 Uhr verließen wir den Platz und rollten langsam die 100 Hm hinab in das Ortszentrum von La Chambre. Nach den üblichen Einkäufen radelten wir über die Autobahn in Richtung St. Etienne de Cuines. Dort beginnt der Anstieg in Richtung Col du Glandon. Der Fluss an dem wir einige  Zeit entlang radelten heißt wie kann es anders sein  auch „Glandon“, also wie der Pass. Vergessen konnten wir das Wetter von gestern. Alle Wolken lösten sich immer mehr auf, ein Grund mehr sich auf den Tag zu freuen. Ab St. Etienne de Cuines ging es dann richtig los. Mit 10% Steigung ging es zügig bergauf bis auf eine Höhe von 1050 m in Richtung St. Alban. In St. Alban gibt es am Ortseingang eine Bar, in der wir uns erst einmal einen heißen Kakao genehmigten. Wir lagen gut in der Zeit, es war erst 11:00 Uhr. Die schmale Straßenführung wurde teilweise noch steiler, die Landschaft dafür immer schöner.

In 1300 m Höhe trafen wir zwei holländische Ehepaare, die mit zwei roten Triumph Cabriolets unterwegs waren. Wir führten ein kurzes Gespräch mit ihnen. Die Standardfrage, wo wir denn mit unserem ganzen Gepäck hinfuhren wurde natürlich gestellt. In 1550 m Höhe kochten wir unser Süppchen. Danach ging es steil weiter bergauf bis in ein Hochtal, indem wir auf einer Brücke ein wunderschönes Foto machten. Das letzte Stück bis zur Passhöhe des Col du Glandon (1924 m) besteht aus einer steilen aus mehreren Kehren bestehenden Rampe. Das letzte Stück war aufgrund der Steilheit nicht leicht zu befahren, deshalb sind wir froh die Passhöhe erreicht zu haben. Wir machten einige Fotos um dann anschließend das kurze Stück bis zum Straßenabzweig zum Croix de Fer hinabzurollen. Am Straßenabzweig gibt es eine Bar, dort legten wir eine ca. 20 min. Pause ein. Die letzten 2,5 km bis zum Croix de Fer waren recht leicht zu befahren.

Am Passchild fotografierte ich erst einmal zwei belgische Rennradfahrer, die mich gebeten hatten, ein Foto von ihnen zu machen. Danach waren wir selber an der Reihe fotografiert zu werden. Die Abfahrt vom Croix de Fer ist ebenfalls sehr spektakulär. Ein kleines Sträßchen führte hinab in einen Ort mit einem kleinen See. In dem See badeten Kinder. Kurz danach schwenkte die Straße nach Norden. Wir kamen an einem Wasserkraftwerk vorbei und wurden dadurch überrascht, dass wir nochmals 30 Höhenmeter hinauf fahren mussten. Auf der weiteren Abfahrt gab es eine nicht ungefährliche Situation, einen 1,5 km langen unbeleuchteten Tunnel. Das Licht vom Fahrrad reichte einfach aufgrund der feuchten Straße im Tunnel nicht aus um die Fahrbahn genügend zu beleuchten. So hielten wir uns absolut in Fahrbahnmitte und fuhren sehr langsam, um der Gefahr zu begegnen plötzlich in ein tiefes Schlagloch zu fahren. Wir erreichten aber unbeschadet das Tunnel Ende. Kurze Zeit später sahen wir ganz tief unten im Tal den Ort St. Jean de Maurienne liegen. Sehr schnell erreichten wir die Talsenke. Das Straßenstück bis nach St.Michel de Maurienne ist leider eine stark frequentierte Nationalstraße, die wir am liebsten vermieden hätten. Aber um an den Fuß des Galibier zu gelangen, gibt es keinen anderen Weg von Westen aus. Der Campingplatz in St. Michel de Maurienne liegt etwas östlich vom Straßenabzweig zum Galibier. Er ist sehr schlecht ausgeschildert (Maison de Repoisor), die Qualität sehr mäßig. Es gibt keine Reception, die Toiletten und Duschen befinden sich in Containern. Zum Bezahlen kam am anderen Morgen ein Gendarme mit dem Auto vorbei. Wir hatten aber wenigstens einen Übernachtungsplatz (4,20 Euro für beide und Zelt). Den Abend verbrachten wir in einem Restaurant im Ort. Uns zog es nicht so schnell zum Campingplatz.

 


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