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 07.Tag: Auf der Route von 1998 (Col du Telegraphe / Col du Galibier)

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
05.07.2002 65 382 2.000 9.800 Camping

 

Nachdem wir die Platzgebühr beim Gendarme entrichtet hatten, starteten wir um 09:00 Uhr über die kleine Brücke hinauf zum Col de Telegraphe. Wir hielten unterwegs nur wenige Male an um etwas zu trinken. Wir waren vollkommen identisch auf unsere Route von 1998 eingeschwenkt. Jede Kehre die jetzt kam, waren wir bereits 4 Jahre zuvor hinaufgekurbelt.

Die 850 Höhenmeter hatten wir bereits um 11:30 Uhr geschafft. Es war schön noch einmal mit „Sack und Pack“ am Passchild des Col du Telegraphe zu stehen. Auf der Passhöhe des Col du Telegraphe gibt es eine Bar. Draußen vor der Bar saßen wir in der Sonne und tranken einen halben Liter Cola. Die kleine Abfahrt bis ins Valloiretal konnten wir richtig genießen. Die warmen Sonnstrahlen auf der Haut, die klare Luft, wir fühlten uns einfach wohl. In Valloire füllten wir an einem Brunnen die Wasserflaschen auf um genügend gerüstet zu sein für den doch noch mächtigen Anstieg zum Col du Galibier. Hinter Valloire zieht sich die Straße schlängelnd an einem Fluß lang. Ein langgestrecktes Hochtal, dass uns bis nach Plan Lachat führen wird. Wie vorher schon fest geplant erreichten wir unsere alte Picknickstelle von 1998 an einer kleinen Mauer in 1900 m Höhe. Wie selbstverständlich wurde hier das Mittagessen zubereitet. Auf der anderen Straßenseite animierte uns ein grauer Schuttkegel im Hintergrund einige Fotos zu machen. Während dessen wurde unser Essen im Topf warm.

In Plan Lachat einer kleinen Häuseransammlung am Ende des Tals ging es dann zur Sache. Kehren türmten sich vor uns auf. Über diese gelangten wir wieder in ein Hochtal. Ab dieser Stelle kann man in der Ferne bereits den Col du Galibier sehen. Wir kurbelten weiter bis zu einer steinernen Hütte, in der Käse und einige andere Kleinigkeiten verkauft wurden. Wir mussten tatsächlich Schlange stehen, um für jeden 2 Orangina kaufen zu können. Einfach erfrischend die Wirkung durch die Orangina. Das Gefühl den Galibier zum zweitenmal mit 50 kg hinaufzufahren war schon gewaltig, zumal die Wetterlage noch viel besser war als 1998. Einige Zeit später stehen wir vor dem Tunnelportal. 1998 war der Tunnel wegen Baufälligkeit gesperrt. Wir hätten hindurchfahren können, aber wer lässt sich als Radler schon die letzten 100 Höhenmeter entgehen, wenn man dadurch erreicht auf dem Galibier zu stehen. Also fuhren wir direkt vor dem Tunnel links ab, die letzten steilen Kehren hinauf um den Col du Galibier zum zweiten Mal zu bezwingen. Die letzten Höhenmeter taten schon weh, die Steilheit nimmt auf diesem Stück noch etwas zu. Aber auch das schafften wir noch. Oben angekommen brachen wir in Jubel aus. Eine Gruppe belgischer Rennradfahrer bestaunte sofort unser Gepäck. Sie waren total begeistert davon, wie wir unterwegs waren. Während sie noch auf den ältesten Teilnehmer ihrer Gruppe (63 Jahre alt) warteten, fotografierte ich sie mit meinem Fahrrad und sicherte ihnen zu das Foto per Email an ihre Adresse zu senden.

Auf der Südseite des Col du Galibier ungefähr auf Höhe des Tunnelportals gibt es ein großes Geschäft mit einem angrenzenden Restaurationsgebäude. Der Besitzer hat wie er mir sagte lange in Deutschland in Ludwigsburg gelebt. Wir tranken dort einen Cappuchino. Als wir uns verabschiedeten, versprach ich ihm noch einmal wiederzukommen. Ich hoffe es gelingt mir (Fest geplant auf der Tour 2006, Anstieg von Süden ). Auf der Abfahrt sieht man von oben sehr schnell den Col du Lauteret. Wir bekommen ihn quasi auf der Abfahrt geschenkt. Auf der breiten Straßen in Richtung Briancon kamen wir zunächst aufgrund des genügenden Gefälles zügig voran. Als das Gefälle abnahm, mussten wir aufgrund des Gegenwindes noch reichlich mittreten. Den Campingplatz in Chantemerle, den wir schon aus dem Jahr 1998 kannten, erreichten wir um ca. 19:00 Uhr. Zeit zu duschen und das Bedürfnis nach einem warmen Essen zu stillen. Na ja, 67 km und 2042 Höhenmeter wurden an diesem Tag geschafft.  

 


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