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 04.Tag: Von Siena durch das Le Crete-Gebiet zum Monte Amiata

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
14.10.1996 103 241 1.900 4.600 Camping Amiata

 

Über die Via Martini erreichen wir von Norden die Stadtmauer von Siena. Was für eine tolle Stadt. Schon das nördliche Stadttor mit seinen roten Ziegeln versetzt einen in die Vergangenheit. Durch enge Gassen streben wir dem Piazza del Campo entgegen. Der Campo gilt als einer der schönsten Plätze der Welt. Der an eine Muschel erinnernde Platz wurde schon vor einigen hundert Jahren mit Ziegelsteinen gepflastert. Von Verkehrsströmen freigehalten, diente er schon früher als Zentrum der Gemeinschaft. An der Südseite erhebt sich aus Backstein und Travertin die langgestreckte Fassade des Palazzo Pubblico. Zur Turmbesteigung fehlt uns leider etwas Zeit, so dass wir weiter zum Dom fahren.

Der Dom begeistert uns total. Die äußere Marmorfassade ist schon beeindruckend. Im Innern dann ein Marmorfußboden aus sakralen Mosaiken mit Szenen aus dem alten Testament. Der Hochaltar ebenfalls aus Marmor, darüber das Chorgestühl mit Holzschnitzereien, wir könnten uns stundenlang hier aufhalten. Über die Zeit drängt etwas. Unser Tagesprogramm besteht noch aus 103 zu fahrenden Kilometern. So streben wir dem Ausgang der Stadt zu und finden auch sehr schnell die kleine Straße durch das Le Crete-Gebiet in Richtung Asciano.

Das ständige Auf uns Ab fordert uns gewaltig. Vor Asciano entdecken wir den Straßenabzweig zur Abtei Monte Olivetto Maggiore. Die weltberühmte Abtei mit ihren riesigen Konventsgebäuden aus rotem Backstein liegt auf einem kleinen Hügel mitten in der kargen Crete-Landschaft. Durch den mit Terrakotten geschmückten Wehrturm erreicht man die eigentliche Klosteranlage. Auf der Weiterfahrt sehen wir die Abtei mit ihrem vorgelagerten Wehrturm noch einmal von der Südseite aus. Die geschützte Lage mit den schroff abfallenden  Felsen ist von unserem Standpunkt aus gut zu sehen. Etwas weiter rechts der Wehrturm.

Die schwere Erdscholle des Le Crete-Gebietes ist ein wenige mit Gräsern durchwachsen. Bei naher Betrachtung sieht man sie kaum. Von weitem aus erzeugt der flache Blickwinkel den Eindruck als handele es sich um eine Wiese. Wir bemerken sehr schnell, dass heute so einiges an Höhenmeter zusammenkommen wird. Ständig geht es auf und ab. Bei einem Pass in den Alpen weis man wie viel Höhenmeter man hinaufkurbeln muss, Höhenmeter in der Toskana abzuschätzen ist schon wesentlich schwieriger.

Zweidrittel unserer Tagesstrecke haben wir bereits geschafft, als wir die Stadtmauern von Montalcino sehen. Der auf einem Hügel gelegene Ort besitzt noch einen Teil seiner Stadtmauern aus dem 13. Jahrhundert. Der gewaltige Festungsbau (Rocca) diente in früheren Jahren als Zufluchtstätte für Regierungsmitglieder der Republik Siena.

Von Montalcino aus fahren wir weiter südwärts ins Tal um uns anschließend nach Castel del Piano hoch zukämpfen. Tief unten im Tal sehen wir die Abtei Sant Antimo in mitten einer sanften Hügellandschaft liegen. Wir entscheiden uns die Abtei nicht mehr anzufahren, weil das Tagesprogramm ohnehin schon zu gewaltig ist. Ziemlich abgekämpft erreichen wir nach 103 km und 1900 Höhenmetern den Campingplatz in Castel del Piano. Den ursprünglichen Plan den höchsten Berg der Toskana den Monte Amiata (1738 m) hinaufzufahren, müssen wir aus Zeitgründen fallen lassen. Das wellige Terrain in der Toskana haben wir etwas unterschätzt.

 


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