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 04.Tag: Über den Falzaregopass und Poroijoch nach Canazei / Campitello

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
21.08.1995 59 197 1.820 4.065 Camping Campitello

  

1820 Höhenmeter hatten wir uns für den 2. Tag vorgenommen. Aber bevor es losging frühstückten wir erst einmal im Campingplatzrestaurant. Unsere Räder standen hübsch nebeneinander aufgereiht so, dass wir sie durch ein Fenster sehen konnten. Einen Diebstahl wollten wir auf keinen Fall riskieren. Es ist immer wieder verwunderlich, wie schnell man in den Bergen trotz der vielen Anstiegshöhenmeter mit dem Fahrrad unterwegs ist. Wir waren kaum eine halbe Stunde unterwegs, da lag Cortina d`Ampezzo bereits tief unten in einem „Loch“.

Bis zum Falzaregopass mussten wir ca. 900 Hm hinauf, der Pass liegt in einer Höhe von 2117 m. Danach würden wir bis nach Andraz auf eine Höhe von 1428 m hinuntersausen. Beim weiteren Anstieg wurden Burkhard und ich erst einmal vor einem kleinen Felstunnel fotografiert. Links vom Tunnel fiel der Berg steil ab. Unterbrochen durch viele kleine Trinkpausen, erreichten wir die Passhöhe um die Mittagszeit. Zwischendurch hatte es einmal ein paar Tropfen geregnet, so dass wir uns einmal unterstellen mussten, aber die Wetterlage schien besser zu werden. Mit einem Touristen gerieten wir oben auf der Passhöhe in ein kurzes Gespräch. Er erklärte sich sofort bereit, von uns ein Foto vor dem Passschild zu machen.

Das halbe Tagespensum hatten wir bereits überschritten. Dafür, dass wir so eine Tour zum ersten Mal geplant hatten, war unsere Etappeneinteilung nicht schlecht. Mittags die Hälfte der Tageshöhenmeter gefahren zu haben, war doch genau dass richtige Maß. Nach Andraz hinunter zu sausen, ging natürlich sehr schnell. Eine längere Pause hatten wir erst in Arabba eingeplant. Das bedeutete, die Räder nochmals 180 m hinauf zu wuchten. Aber das schafften wir alle locker. In Arabba trifft die Straße vom Campolongopass auf unsere Streckenführung zum Passo Pordoi. 

Auf der für morgen geplanten Sella-Umrundung würden wir genau hier wieder auskommen und den Passo Pordoi zum zweiten Mal in Angriff nehmen. Jetzt wurde aber erst einmal eine längere Mittagspause eingelegt und etwas gegessen. Die Straße zum Passo Pordoi besitzt wunderschöne eng übereinander liegende Kehren. Wenn sich eine Radlergruppe etwas auseinanderzieht, kann man sich immer gegenseitig beobachten. Die Wetterlage hätte besser sein können. Als wir die Passhöhe erreichten, zogen wieder dicke Wolken auf. Also wurden die Regensachen wieder ausgepackt, um nicht vollkommen auszukühlen.

Die Abfahrt werde ich nie vergessen. Teilweise in strömendem Regen, immer die Bremsen etwas angezogen, fuhren wir hinab in Richtung Canazei. Wir konnten quasi zuschauen, wie die Bremsbeläge an unseren Rädern aufgrund des Wasser und Schmutzgemisches immer mehr abnutzten. Teilweise mussten wir die Bremsen auf der Abfahrt sogar nachstellen, weil sich die Griffe zu weit durchziehen ließen. Mit schmutzverschmierten Beinen kamen wir in Canazei am Campingplatz in der Ortsmitte an, um so nass wie wir waren uns auch noch darüber zu ärgern, dass der Campingplatz belegt war. Keine Chance einen auch noch so kleinen Stellplatz zu erhalten. Wir fuhren dann noch bis Campitello, dort hatten wir mehr Glück. Die Zelte waren schnell aufgebaut, inzwischen waren wir ja ein eingespieltes Team.

 


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