A  l  p  e  n  r  a  d  t  o  u  r  e  n  .  d  e

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 11.Tag: Nach 985 km geht es am 11.Tag über die Grenze nach Dänemark

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 28.06.2015  83  997  95  1.625  Vadehavs Camping

 

Der kleine Campingplatz in Magarethenruh (Nordstrand) hatte mir sehr gut gefallen. Am Abend zuvor war noch eine sehr nette Stimmung entstanden, weil der Platzbesitzer noch bei jedem vorbeischaute und mit vielen ein längeres Gespräch führte. Meinem Nachbarn half er bei der Ausrichtung seiner Satellitenantenne, weil dieser seinen Fernseher nicht ans Laufen bekam. Auch wenn ich nur wenige Stunden auf dem Platz verbrachte war zu spüren, dass sich fast alle bereits kannten.

Als ich mein Zelt an dem Morgen bereits um 06:30 Uhr öffnete, war das erste was ich sah der wolkenfreie blaue Himmel. Es machte richtig Spaß in Ruhe den Cafe zu kochen, weil es absolut ruhig war. Noch niemand ausser mir war bereits aufgestanden, außer den gurrenden fetten Wildtauben warnen keine Geräusche zu hören.

Um 07:30 Uhr saß ich bereits auf dem Rad und kurbelte gegen den Wind in Richtung Westen. Mein Ziel bestand ja darin, möglich nah an der Küste entlang zu fahren. So radelte ich bei dem schönen Wetter einmal um die "Halbinsel" Nordstrand herum, lies den Fähranleger nach Pellworm aber links liegen und kam so relativ zügig nach Norden. Die Duchschnittsgeschwindigkeit wäre an dem Tag deutlich höher audgefallen, wären nicht die ständigen Schafsgatter gewesen. Ich hatte in den Tagen ja schon viele passiert und mir inzwischen eine Trick angewöhnt. Um mit dem Gespann durch so ein Tor zu kommen, muss man wissen, dass dieses eine Neigung besitzt, die sicherstellt, dass das Tor von alleine wieder in die Verriegelung fällt. Nach dem entriegeln bestand bei mir immer das Problem, dass das Fahrrad bereits duch das Tor war, der Hänger aber noch nicht. Gleichzeitig musste ich das Rad aber weiterschieben, wobei ich dann das Tor nicht weiter festhalten konnte. Damit das Tor nicht in die Seite des Hängers schlug, gab ich dem Tor mit meinem Fuß noch einen schwungvollen Trtt, so dass es nochmal ein wenig aufging. Genau diesen Zeitschlitz benötigte ich um den Hänger mit durch die Öffnung zu buchsieren. Danach fiel das Tor krachend ins Schloss.

Viele Kilometer kurbelte ich so auf der dem Meer zugwandten Seite des Deiches entlang. Links von mir waren mehrere Halligen zu sehen, wobei es zur Halligkrug auf Norstrandischmoor sogar eine Verbindung mit einer Schmalspurbahn gab (siehe Fotos).

Auf der ganzen Strecke bis Dagebüll, dem Fährhafen zur Insel Föhr kam mir nicht ein Radfahrer mit Gepäck entgegen. Die Zahl derjenigen, die die Northsea Cycle Route befuhren konnte nicht sehr groß sein.

Entgegen meiner Planung radelte ich in Dagebüll noch zum Fähranleger, ich konnte es nicht lassen, diesen Schwenk zu fahren, weil wir vor vielen Jahren bereits zweimal in Familienurlaub auf Föhr gewesen waren. Viel wieder erkennen konnte ich am Fähranleger aber nicht.

Weiter in Klanxvbüll hatte ich das Glück, dass ein Supermarkt an dem Sonntag aufhatte, so konnte ich die erforderlichen Einkäufe tätigen, denn am Campingplatz in Dänemark gab es nichts.

Wenige Kilometer weiter ging es über die Grenze. An dem Grenzübergang war von einem Grenzübergang wie man ihn von früher kannte nicht mehr viel zu sehen. Dort stand aber ein Schild auf dem man ein wenig über den geschichtlichen Hintergund dieses Aussenpostens lesen konnte. Zum einen stand dort der Hinweis, dass niemand von den Grenzbeamten dort arbeiten wollte, weil der Übergang so abgelegen lag. So kam es wohl, dass dort immer die Strafversetzten ihren Dienst zu versehen hatten. Dann wird weiter darüber berichtet, dass die Grenzbeamten ständig Ärger mit einem Bauern hatte, dessen Zufahrt zum Hof wohl auf der anderen Seite des Schlagbaums lag. D.h. er musste jedesmal, wenn er von seinem Hof zu seinen Feldern und umgekehrt wollte die Grenze passieren.

Das erste kleine Dorf, das ich in Dänemark erreichte hies Hojer. Dort sprach ich eine älter Dame in deutscher Sprache an und hatte sofort Glück. Mein Problem, dass ich noch keine dänischen Kronen hatte wurde von ihr persönlich in der Form gelöst, dass sie mit ihrem Rad vorausfuhr und mir an einem Supermarkt den Geldautomat zeigte. Dannn hatte ich mit ihr noch ein wirklich sehr nettes Gespräch über "Gott und die Welt". Ihre Söhne hatte in dem Ort auch ein Geschäft, ich wusste nun, wie man in Dänemark mit Pflegefällen umging und vieles mehr. Die ersten Eindrücke von Dänemark, waren sehr positiv.

Bis zum Campingplatz waren danach nur noch wenige Kilometer zu radeln.

  


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