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 11.Tag: Die roten Felstunnel der Gorges de Daluis

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
09.07.2002 59 617 700 14.100 Camping

 

Wie schön, dass wir uns an diesem Morgen entschlossen hatten, zunächst alles zusammen zu packen und im Campingplatzrestaurant zu frühstücken. Kaum saßen wir, fing es an zu regnen. Schnell nahmen wir uns den Tisch und stellten ihn unter eine Überdachung. Wir entschlossen uns zu warten, weil am Horizont ein heller Streifen zu erkennen war. Wir hofften die Gorges de Daluis bei Sonnenschein durchfahren zu können.

Die Gorges de Daluis sind traumhaft schön. Für Radler absolut zu empfehlen. Das rötliche Schiefergestein, die tiefe Schlucht, die vielen Felstore, die die Straßenbaumeister durch den Fels schlagen mussten sind spektakulär anzusehen. Wir mussten vom Campingplatz aus nicht zurück bis Guillaumes fahren, weil die kleine Nebenstraße zur D2202 in ihrem weiteren Verlauf wieder zur eigentlichen Straße zurückführt. Wir konnten die riesige Brücke bereits von weitem sehen. Es handelt sich wohl um die alte Straßenführung. An der riesigen Brücke beginnt auch der optisch schönste Teil der Schlucht. Zum fotografieren fehlte die Sonne, aber es regnete wenigstens nicht mehr. Immer wieder hielten wir an um die tollen Felstore und Schluchten zu fotografieren.

Am Ende der Schlucht wurde das enge Tal plötzlich breiter. Leider fing es wieder an zu regnen. Wir mussten uns die Regensachen anziehen, nahmen es aber locker. Langsam radelten wir durch den Ort Daluis hindurch bis zum Straßenabzweig in Richtung Annot / Castellane. An dem Straßenabzweig gibt es ein großes Felstor. Aufgrund des stärker einsetzenden Regens stellten wir uns dort kurz unter, entschlossen uns aber ziemlich schnell unsere Fahrt auch im Regen fortzusetzen. Die Straße in Richtung Annot war als Nationalstraße etwas mehr befahren, es ließ sich aber noch ertragen. Am Straßenabzweig der N202/D908 hielten wir kurz an. Unter einem Dachüberstand saß eine 4-köpfige tschechische Familie, die ebenfalls mit ihren Rädern unterwegs waren. Wir schauten uns nur an, konnten uns aber leider überhaupt nicht verständigen. Lange blieben wir dort nicht. Wir entschlossen uns die 2 km „Stichweg“ bis nach Annot zu fahren. Wir mussten zwar denselben Weg wieder zurück um weiter nach Castellane unserem heutigen Ziel zu radeln, wollten aber erst einmal Geld ziehen. Wir benötigten dringendst einen Bankautomat.

In Annot fanden wir alles, einen Bankautomat und eine Alimentation in der wir unsere Lebensmittelvorräte aufstocken konnten. Mitten im Ort trafen wir einen „Langzeitradler“ aus Stuttgart. Er war bereits seit 3 Monaten unterwegs. Er zählte uns von seiner Tour und von seiner geplanten Weiterfahrt nach Korsika. Auf meine Frage hin, wie man es denn schaffe drei Monate Urlaub zu haben, gab er mir die Auskunft, dass er ledig sei, keine Kinder habe und seinen Arbeitsplatz einfach gekündigt habe. Nach der Rückkehr würde er sich einen Neuen suchen. Na ja, Mut hatte der Mann. Die weitere Fahrt in Richtung Castellane war auf dem ersten Stück nicht sehr spektakulär. Wir legten noch einen Zwischenstop in Rouine an einem Hotel ein, fuhren dann aber schnurstracks den Col des Toutes Aures hinauf.

Er ist nicht sehr schwer zu befahren. Danach sausten wir hinab in Richtung Lac de Castillon, einem riesigen Stausee. Nach unserem Mittagessen am Ufer des Sees beeilten wir uns um Castellane zu erreichen. Den Ort kannte ich persönlich bereit sehr gut, weil ich dort mit meiner Familie schon einen 2 wöchigen Urlaub am Verdon verbracht hatte. Am Ortseingangsschild von Castellane hielten wir kurz an. Der Blick zur Notre Dame du Roc, einer kleinen Kirche hoch oben auf einer Felsnase war wunderschön. Unser Zelt bauten wir auf dem mir bekannten Platz am Verdon auf. Den späten Nachmittag verbrachten wir noch am Pool, den Abend mit einem Bummel durch den Ort. Während wir später vor unserem Zelt eine leckere Pizza aßen und eine leckeres Gläschen Wein tranken, entwickelte sich auf dem Platz ein Riesenspektakel. Ca. 200 Menschen standen vor einer Bühne und nahmen an einer Karaoke Veranstaltung teil. Wir nahmen es locker, sangen mit und kamen erst um 24:00 Uhr in den Schlaf. Auf dem Weg zum Zelt schauten wir immer wieder zu den Sternen hoch. Der klare Himmel versprach eine gute Wetterlage.

 


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