A  l  p  e  n  r  a  d  t  o  u  r  e  n  .  d  e

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 Daten / Vorbemerkungen

 Zeitraum

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 26.07.2016 - 31.07.2016

 265  km

 4.060 Hm

 

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm Tour  Übernachtung
26.07.2016 57 57 800 800 Zur Schwarztenn-Alm Gasthof Lieberhof
27.07.2016 77 134 1.340 2.140 Kaiserhaus / Kaiserklamm Gasthof Lieberhof
28.07.2016 61 195 1.050 3.190 Stögeralm / Kreuzbergalm Gasthof Lieberhof
29.07.2016 70 265 870 4.060 Schliersee / Blecksteinhaus keine

 

Die Idee in der Nähe des Tegernsees mit Mountainbikes durchs Voralpenland zu radeln war nicht neu. Drei Jahre hatte Uli als Organisator der Tour benötigt, um einen gemeinsamen Termin zu finden, der bei allen potentiellen Teilnehmern in die Familienplanung passte. Die meisten Interessenten waren zwar bereits im Ruhestand, aber unsere Pensionäre waren ständig in Urlaub oder anderweitig unterwegs. Ende Juli 2016 sollte es dann endlich klappen.

Die fünf Teilnehmer Uli M., Hubert E., Martin G., Georg Fl. und Georg F. kannten sich alle seit vielen Jahren und hatten gemeinsam Elektrotechnik/ Nachrichtentechnik studiert. Seit dieser Zeit trafen sie sich regelmäßig alle zwei Jahre irgendwo in Deutschland, wobei immer ein anderer die Organisation des Treffens für ca. 14 ehemalige Studenten und deren Lebenspartner übernahm. Beim vorletzten Treffen hatte Uli zum ersten mal den Vorschlag gemacht, am Tegernsee mit MTB ein paar schöne Strecken zu fahren.

Nachdem der Termin stand ging alles weitere relativ schnell. Martin kümmerte sich um die ersten vier Übernachtungen im Ort Tegernsee, Uli plante die Strecken und Georg Fl. stellte seinen BMW Touring für die Anreise zur Verfügung. 2 Räder wollten wir mitnehmen und die anderen zwei für Hubert und Georg in Bertls Bikeshop mieten. Die letzte Übernachtung sollte gemeinsam mit weiteren ca. 25 Radlern aus München im Blecksteinhaus südlich vom Spitzingsee erfolgen. Am 26.07.2016 trafen wir uns alle in Ahden in der Nähe vom Flughafen Paderborn-Lippstadt. Von dort aus fuhren wir über Kassel, Würzburg und Nürnberg ohne große Staus zum Tegernsee.

 

 Das Team am Tegernsee v.l.:  Georg Flashar, Georg Föcker, Uli Mund (Organisator), Hubert Ebers, Martin Gierse

 

 


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 01. Tag:  Schön ist es auf der Schwarzentennalm

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 27.07.2016  57  57  800  800  Gasthof Lieberhof

 

Am ersten Radeltag bestand unsere erste Aufgabe darin, die MTB für Georg F. und Hubert in Bertl´s Bikeshop abzuholen, der Shop befindet sich etwas südlöstlich von Rottach-Egern. Mit Bertl hatten wir schon von zu Hause aus eine Zeit abgestimmt, zu der wie die Räder in Empfang nehmen konnten. Zwei tolle Specialized Räder, vollgefedert und von der Rahmengröße her absolut passend kosteten 25,- € pro Rad und Tag. Mit dem Preis waren wir sehr zufrieden und kostenlos dazu gab es noch ein Pannenset. Ab dem Zeitpunkt mussten wir nur noch auf die anderen drei warten. Uli, Georg Fl. und Martin waren inzwischen mit ihren Rädern die 5 km vom Lieberhof aus zu Bertl´s Bikeshop geradelt, um kurz nach 10:00 Uhr war das Team komplett.

Wie man auf der Karte sehen kann ging es zunächst bis Rottach-Egern zum Tegernsee zurück. Uli führte uns nah am Ufer des Sees entlang bis nach Bad Wiessee. Vor Wiessee am Fischerei Bistro entstanden auch die lustigen Fotos mit der Champagner Flasche in der goldenen Badewanne.

Mit dem Schwenk nach Südwesten war es mit dem flachen Terrain vorbei. Immer am Söllbach entlang führte unser Weg bergauf zur Schwarztenn-Alm, die auf einer Höhe von ca. 1030 m liegt. Zum Einrollen hatte Uli einen nicht zu steilen Anstieg gewählt, der durch einen sehr schönen Wald führte bis wir die Schwarzentenn-Alm von einer kleinen Kuppe aus in der Wiese liegen sahen. Eine längere Pause gab es kurz vorher an einer Brücke. Als erfahrener Mountainbiker hatte Uli gesehen, dass unsere Räder nicht optimal eingestellt waren. Der Federdruck der vorderen Gabeln passte nicht zu unserem Körpergewicht, er war insbesondere bei den Mieträdern zu hart eingestellt. Etwas Druck abgelassen und schon federten sie korrekt.

Nach etwa 300 Höhenmetern waren wir an unserem ersten Tagesziel. Die Schwartenn-Alm lag wunderschön in der Wiese, für eine längere Pause ein absolut geeigneter Ort. Von der Terrasse aus in die umliegenden Berge zu schauen war bei dem tollen Wetter einfach grandios.  

Von der Schwarztenn-Alm radelten wir weder ein Stück unseres Anfahrweges zurück, danach ging es nach rechts noch mal 270 Höhenmeter den Berg hinauf. In einer Höhe von 1300 m wollte Uli wohl mal unsere Singletrail Fähigkeiten testen. Der Trail, der über mehrere hundert Höhenmeter hinab nach Kreuth führte war für ihn eher einer der leichteren, für uns ungeübten eher der "Horror pur". Nein, ganz so war es nicht, es gab sehr schöne Stücke zwischendurch auf denen man sein Rad rollen lassen konnte, hin und wieder bekamen wir aber Angst mit den Pedalen irgendwo hängen zu bleiben. Die Technik hatte Uli uns super erklärt, den Sattel runter, mit dem Po nach hinten, alleine die Umsetzung fiel uns etwas schwer. Einig waren wir uns alle bei der Ankunft in Kreuth, die Handgelenke schmerzten und zum Glück war keinem etwas passiert.

Während der Abfahrt hatte sich bei Huberts Rad der Druckpunkt der Hinterradbremse etwas verschoben, er konnte den Bremshebel zu weit bis fast an den Lenker ziehen. Aus dem Grund radelten wir auf leicht welligem Terrain in einem östlichen Bogen bis vor Bertls Bikeshop um die Bremse zu kontrollieren. Auf den ca. 15 km hatte sich die Bremse aber bereits wieder abgekühlt, so dass sie bei der Kontrolle schon wieder normal funktionierte.

In Tegernsee kauften wir noch beim Edekamarkt ein. Uli hatte uns alle zum Grillen zu sich in seine Wohnung eingeladen. Er wohnte nicht weit von unserer Unterkunft Lieberhof, der Weg war zu Fuß machbar, insofern gab es da kein Problem.

Bevor es zu dem feucht fröhlichen Abend kam mussten wir aber erst einmal unseren "Hausberg" hinauf. Der Lieberhof liegt 140 Höhenmeter oberhalb von Tegernsee. Die Straße führt in einer einzigen langen Kehre mit konstant 17% zum Hof hinauf. Wer zu dem Zeitpunkt noch nicht genügend Kräfte verbraucht hatte, der konnte sich auf den letzten Metern noch einmal richtig "austoben".

 


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 02. Tag: Fahrt zum Kaiserhaus / Kaiserklamm in Österreich

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 28.07.2016  77  134  1340  2140  Gasthof Lieberhof

 

Am Grillabend zuvor hatten wir mit Uli vereinbart uns morgens am Bahnhof zu treffen. Von dort starteten wir in Richtung Rottachtal, um über die österreichische Grenze zum Kaiserhaus und zur Kaiserklamm zu radeln. Kurz hinter Enterrottach befindet sich eine Mautstelle, an der Autofahrer und Wohnmobilfahrer ein paar Euros zahlen müssen. Für uns Radler war das befahren der Strecke kostenlos. Unseren ersten Stop hatten wir bereits nach wenigen Kilometern am Rottachfall. Die wenigen Meter hinab zum Wasserfall waren schnell gelaufen um ein paar eindrucksvolle Fotos zu machen, wir waren in der Natur angekommen.

Über die Monialm radelten wir danach bis zum Valepp Forsthaus, dort endete die asphaltierte Straße kurz vor der Grenze nach Österreich. Was kurz hinter dem kaum wahrzunehmenden Grenzübergang zu sehen war, war schon ein wenig spektakulär. Die Malerschlag-Valeppstraße war mit ziemlichem Aufwand aus der steilen Felswand gesprengt worden. Links von uns ging die Wand steil nach oben, rechts an der Kante über viele Höhenmeter senkrecht nach unten. Eine Absicherung gab es nicht, immerhin war die Straße aber breit genug, so dass man nicht gleich Angst bekam in die Tiefe zu stürzen. Vorbei an der Reichsteinalm radelten wir auf der recht gut zu befahrenen Schotterstraße zunächst bis zur Erzherzog-Johann Klause. Uns mit einem Radler oder einer Apfelschorle erfrischen konnten wir nicht, weil diese leider geschlossen war.

Etwas südlich von der Erzherzog-Johann Klause befindet sich der Straßenabzweig, der uns später nach Norden wieder zum Tegernsee zurückbringen würde. Es war noch recht früh am Tag, es gab also keinen Grund, den südlichen Stichweg zur Kaiserklamm und zum Kaiserhaus aus unserem Tagesprogramm zu streichen. 

Laut einer Hinweistafel sollen die Namen Kaiserklamm und Kaiserhaus die Besucher an den ehemaligen Kaiser Franz-Joseph (1830-1916) erinnern, der dort wohl häufiger zur Jagd ging und dabei den Arbeitern bei der Trift zusah. Der Begriff "Trift" steht für den Transport von ungebündeltem Rohholz auf dem Wasser. In den engen Klammen der Kaiserklamm wurden die Baumstämme bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zu Tal befördert. Dies ist auch der Grund für die noch vorhandenen begehbaren Steige, die damals mühsam aus dem Fels gehauen wurden. 

Bei der Ankunft sicherten wir unsere Räder mit einem Stahlseil und liefen einige hundert Meter in die Klamm hinein. Unterhalten konnte man sich in der Klamm nicht besonders gut, weil die hinabstürzenden Wassermassen einen enormen Lärm verursachten. Ein paar Fotos waren schnell gemacht, es hatte sich auf jeden Fall gelohnt ein Stück in die Klamm zu laufen. Danach radelten wir auf unseren Fullys die wenigen Meter zurück zum Kaiserhaus, wo es eine längere Pause gab.

Unsere weitere Fahrt brachte uns den Stichweg zurück bis zu dem bereits zuvor erwähnten Abzweig. Ab dort kurbelten wir unsere Räder in Richtung Nordwesten, immer am Fluß Bairache entlang, bis wir an der grünen Grenze standen. Ab dort war ein Fahren mit dem MTB nicht mehr möglich, weil die Piste in kurzen Serpentinen steil nach oben führte. Selbst beim Schieben der Räder rutschten wir hin und wieder mit den Füßen auf den Steinen aus. Wenige Kilometer weiter trafen wir auf die Bayralm. Die Lage der Alm war einfach herrlich, schon von weitem konnten wir die Restauration in dem schmalen Tal liegen sehen. In einer aus einem Baumstamm gefertigten Tränke standen Kisten mit verschiedenen Getränken. Das durchlaufende Wasser hielt die Flaschen kühl und kalte Speisen gab es dort auch.  

Auf dem Rückweg nach Tegernsee radelten wir noch in Wildbad Kreuth vorbei. Das ehemalige Kurbad wird seit 1974 als Bildungszentrum der Hans-Seidel-Stiftung genutzt. Bundesweit bekannt wurde Wildbad Kreuth durch die jährliche Klausurtagung der CSU. Rechts von dem Bad mit der angebauten Kapelle gibt es einen kleinen Bach, der aufgrund seines Schwefelgehaltes eine besondere heilende Wirkung haben soll. Das Wasser des schmalen Gewässers war derart kalt, dass uns sofort eine spaßige Idee kam. Alle mussten ihre Radschuhe und Socken ausziehen, um die Füße im Wasser zu kühlen. Allerdings hatten wir vorher festgelegt, das derjenige, der die Füße zuerst aus dem Wasser nahm die erste Bierrunde des Abends bezahlen musste. Ein wenig Spaß gehörte doch dazu.

Nach der Ankunft in Tegernsee mussten wir natürlich wieder die quälenden 17 % zum Lieberhof hinauf. Den Abend verbrachten wir dann auf dem Sommerfest unten in Tegernsee. In Erinnerung geblieben sind von der Feier noch die vielen in bayrischen Trachten herausgeputzten Menschen und das um 22:00 Uhr stattfindende Feuerwerk. Ein sehr schöner Tag lag hinter uns, als wir mit dem Taxi wieder am Lieberhof ankamen. 

 


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 03. Tag: Zum Wasserschloss Reisach und hinauf zur Stögeralm und Kreuzbergalm

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 29.07.2016  61  195  1.050  3.190  Gasthof Lieberhof

 

Die Strecke vom Lieberhof nach Tegernsee hinab machte natürlich auch an diesem Morgen Spaß. Am Bahnhof von Tegernsee trafen wir uns mit Uli um auf der Ostseite des Sees nach Norden zu radeln. Der Tegernsee wird von Süden aus den Bergen her im wesentlichen durch die Flüsse Rottach und Weissach gespeist. Im Norden bildet der Mangfall den natürlichen Abfluss, dem wir im weiteren Verlauf nach folgten. Die Strecke war sehr schön zu befahren, immer mit leichtem Gefälle kamen wir zügig voran. Vor der Papierfabrik Luisenthal legten wir eine kleine Pause ein und lauschten Ulis Erläuterungen: Bei der Papierfabrik handelt es sich um eine Banknoten- und Sicherheitsdruckerei, in der Banknoten verschiedensten Länder und andere Dokumente wie Ausweise, Pässe und Zertifikate hergestellt wurden. So erklärte sich natürlich auch der ziemlich abgesicherte Bereich.

Weiter am Mangfall entlang erreichten wir nach wenigen Kilometern das Wasserschloss Reisach. Das Wasserschloss wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut und war auch heute noch Bestandteil einer komplexen Anlage des Münchener Wasserweges. Wir hatten das Glück zum richtigen Zeitpunkt einzutreffen, während gerade eine Führung begann. Die Einladung mit ins Wasserschloss zu kommen nahmen wir gerne an, so konnten wir die eindrucksvolle Anlage auch von Innen besichtigen und uns die Erläuterungen des Führers anhören. Im Wasserschloss sah man einen tiefen gefliesten Schacht, in dem unten das hinein fließende Wasser brodelte. Das Wasser kam nicht aus Fluss Mangfall, der in unmittelbarer Nähe vorbei floss sondern aus seitlichen langen Kanälen, die man in die umliegenden Berge gebohrt hatte. Darüber hinaus hatte man mehrere Abflüsse geschaffen, über die das Wasser durch ein verzweigtes Kanalsystem nach München floss. Das Wasserschloss Reisach war quasi eine Wasserverteilstation. Den Querschnitt eines alten Kanalstückes würden wir etwas später noch am Spiralschacht Thalham sehen.

Bis zum Spiralschacht Thalham mussten wir nicht mehr weit radeln, dort erreichten wir den nördlichsten Punkt unserer Tagestour. Den markanten Treffpunkt hatte Uli sich ausgedacht. Einen Tag später wollten wir uns genau dort mit einer von ihm geführten Radlergruppe aus München treffen. Was war das für eine Gruppe? Die Gruppe bestand aus Radlern, die sich einmal pro Jahr zu dieser Tour bereits zum 19. mal traf. Es war einfach toll was Uli da seit Jahren organisierte. Man radelte zwei Tage gemeinsam von München- Haching aus in Richtung Tegernsee und übernachtete gemeinsam in einer Berghütte wie in diesem Jahr in der Blecksteinhütte kurz hinter dem Spitzingsee. Dazu aber später noch mehr.

Nun ein paar Zeilen zum Spiralschacht Thalham. In diesem sogenannten Übergabeschacht wird das Wasser über eine spiralförmig angelegte Betonrinne sanft nach unten geleitet und gelangt so in tiefergelegene Druckrohleitungen, welche nach München führen. Der Sinn dieser Spirale ist wohl der, dass das gesunde Kohlensäure und Kalk-Gleichgewicht im Wasser nicht gestört wird.

Nach einer Pause radelten wir ein kurzes Stück auf dem selben Weges zurück, schwenken dann aber in den Ort Miesbach. Dort wollte Uli beim Gastwirt Bräuhaus einen Tisch für den folgenden Tag reservieren. Immerhin würde unsere kleine Gruppe von 5 Personen auf ca. 25 anwachsen.

Danachgegen den Uhrzeigersinn um den Schliersee zu radeln, dass hatte etwas faszinierendes. Der See lag ruhig in den umliegenden Wiesen, selbst die auf der Westseite befindliche Bahnlinie störte nicht. Am Südufer kamen wir an ein paar Badehäuser vorbei, Badegäste waren nur wenige dort. Am Südrand vom Ort Schliersee angekommen staunten wir nicht schlecht, Uli hatte einen kleine Besonderheit in unsere Tagestour eingebaut. Uns erzählte er nur von einem kurzen Anstieg zur Stögeralm, verschwieg aber grinsend die Steigungsprozente von durchgehend 24 %. Irgendwann hatten wir auch das geschafft. Oben auf der Alm gab es zur Belohnung ein kühles Radler, der Blick auf den unten liegenden Schliersee war dabei wunderschön.

Mit dem Anstieg zur Stögeralm waren die Höhenmeter des Tages noch lange nicht geschafft. Weiter in Richtung Westen kurbelten wir unsere Räder über den kleinen Ort Breitenbach über 450 Höhenmeter hinauf zur Kreuzbergalm. Auch dort gab es längere Strecken mit Anstiegen um die 15-16%. Die meisten Kilometer fuhren wir mit den Rädern, es gab aber immer wieder kurze Abschnitte, wo wir unsere Räder schoben. 900 Tageshöhenmeter hatten wir bereits in den Beinen als wir an der Kreuzbergalm nass geschwitzt eintrafen. Wunderschön war es dort oben, ideal um ein Mittagsmahl einzunehmen. 2 Platten mit Wurst, Brot und Käse wurden bestellt und schon ging es uns wieder gut.

Die Abfahrt nach Tegernsee war einfach super, wir kamen noch kurz an Ulis Haus vorbei, verabschiedeten uns von Uli und verabredeten eine Uhrzeit für das Treffen am kommenden Morgen. Tja und dann mussten/durften wir wieder die letzten Höhenmeter zum Lieberhof hinauf. Den Abend verbrachten wir am Lieberhof auf der Terasse mit Blick auf den Tegernsee.

 


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 04. Tag: Über den Spitzingsattel zum Blecksteinhaus

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 30.07.2016  70  265  870  4.060  

 

Ulis "19. th annual Radltour"- Radgruppe hatte sich bereits früh von München-Haching aus auf den Weg nach Süden gemacht, während wir noch beim Frühstück saßen. Wir hatten genügend Zeit, um die an dem Tag notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Als ersten mussten die Koffer gepackt ins Auto, danach mein Rad auf den Träger des Auto. Ich hatte die Aufgabe übernommen, den Wagen die ca. 5 km zum Bertls Bikeshop zu fahren. Von dort radelte ich nach Tegernsee zurück um vom Bahnhof mit den anderen die 20 km zum Treffpunkt zu radeln. Das wir den Wagen am Bikeshop platzierten hatte mit der Abgabe der Räder am späten Nachmittag zu tun. Um 17:30 Uhr mussten wir die MTB wieder abgeben, geplant war dann mit dem Auto zur Blecksteinhütte zu fahren. Die Strecke zum Treffpunkt am Spiralschacht Thalham war schnell geschafft, dort warteten wir dann etwa 45 Minuten, bis die große Gruppe eintraf.

Die Stimmung in der großen Gruppe war einfach toll. Die kleineren Kinder radelten tapfer mit und wenn es mal zu steil wurde, dann schoben die Erwachsenen sie einfach mit. Das man in der großen Gruppe deutlich langsamer unterwegs war störte nicht, dass Wetter spielte mit, die Sonne schien und hin und wieder kamen wir mit den Rädern auch in einen Schatten um der Hitze zu entfliehen.

In Miesbach hielten wir uns längere Zeit draußen beim Bräuwirt auf. Die Plätze hatte Uli ja am Vortag bereits reserviert, dort gab es leckere Weisswürstel, Brezln und zum Nachtisch ein Eis. Wenige Kilometer weiter am Schliersee trennte sich die Gruppe wie geplant. Diejenigen, die noch im See baden wollten kamen als separate Gruppe quasi nach. Hubert und Georg reihten sich vorne ein, wir mussten nicht wie alle anderen nur bis zur Blecksteinhütte sondern noch 15 km weiter zum Bikeshop um unsere Räder abzugeben. Darüber hinaus benötigten wir auch noch eine knappe Stunde um mit dem Auto zum Blecksteinhaus zurückzukehren.

Ab dem kleinen Ort Neuhaus radelten wir auf einem Schotterweg steil zur St 2077 hinauf. Von dort führte unser Weg die letzen 150 Höhenmeter auf der Straße bis zum Spitzingsattel (1.130 m). Nur wenige der Gruppe waren oben auf dem Sattel angekommen als Hubert und Georg sich auf den Weg machten, die noch ca. 3-4 km zur Blecksteinhütte zu radeln. Hinter dem Spitzingsee gab es eine Schranke, für PKW war der Weg zur Blecksteinhütte gesperrt, die letzten 2 km ließen wir die Räder bis zur Blecksteinhütte rollen, wir wussten, dass wir diesen Weg zwei Stunden später nochmals zu Fuß laufen würden.

Nach einer kurzen Pause am Blecksteinhaus machten Hubert und Georg sich auf den Weg, die Räder zum Bikeshop zu bringen. Abgesehen von 150 relativ flach zu bewältigenden Höhenmetern ging es über weite Strecken bergab. Den letzten Teil der Strecke hatten wir am ersten Tag unserer Tour in umgekehrter Richtung befahren, aber an unseren letzten Radtag war das Wetter einfach noch besser. Von oben herab blickten wir auf den sehr schön gelegenen Suttensee und freuten uns die letzen Kilometer zu absolvieren. Jetzt musste es nur noch mit der Bike Übergabe klappen, dann würden wir knapp eine Stunde später auf die Freunde am Blecksteinhaus treffen.

Bei Bertl konnten wir uns nur bedanken, es hatte alles super geklappt. Die Fahrt zum Blecksteinhaus zurück zog sich mit dem PKW hin! Die direkte Straße die kurz vor Gmünd nach Hausham führt war wegen Bauarbeiten gesperrt, aus dem Grund mussten wir bis Miesbach einen Umweg fahren um dann wieder am Schliersee vorbei und über den Spitzingsattel zum Blecksteinhaus zu gelangen. Etwa um 19:30 Uhr hatten wir auch das geschafft.

Es folgte ein sehr sehr schöner Abend im Blecksteinhaus, bei dem die ganz Gruppe mitmachte. Andy ein ehemaliger Arbeitskollege von Uli spielte ganz toll Gitarre und seine Gesangstimme hatte einen einfach wohltuenden Klang. Lieder von Woodie Guthrie, Eric Clapton und vielen anderen Musikern brachten uns "Älteren" in eine Stimmung, die noch den ganzen Abend und am Tag darauf nach klang. 

Am Tag darauf gab es im Blecksteinhaus noch ein leckeres Frühstück, danach machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Einige Staus konnten wir umfahren, es dauerte aber trotzdem bis der letzte um ca.20:00 Uhr wieder zu Hause eintraf. 

Auf der Heimfahrt waren wir uns alle einig, wenn möglich ein Jahr später an der 20. th annual Radltour teilzunehmen.

 


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