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 03. Tag: Sylvensteinspeicher - Karwendelhaus 

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 03.07.2017 64 142 1.489  2.052  Karwendelhaus

 

In Oberhaching waren wir am Tag zuvor ja zunächst zu fünft gestartet, Uli wollte am zweiten Rad Tag am frühen Morgen zu uns stoßen, um 09:15 Uhr stand er pünktlich an der Hotelrezeption. Schon am Tegernsee ein Jahr zuvor hatte er als erfahrener MTB-ler seine Ortskenntnisse und Erfahrungen ins Team einbringen können, dass sollte bei dieser Tour genauso sein.

Bei unserem Start machten wir zunächst ein paar Fotos am Sylvensteinspeicher. Dort fanden wir auch eine Hinweistafel mit einigen interessanten Informationen. Der Sylvensteinspeicher wurde in den Jahren 1954 bis 1959 als Hochwasserschutz für das Isartal erbaut. Der Damm über den wir einen Tag zuvor im Regen geradelt waren, ist 44 m hoch und 180 m lang. Zwei Wasserkraftwerke dienen der Stromerzeugung, wobei das maximale Stauvolumen des Sees rund 125 Millionen m³ Wasser beträgt. In einer Trockenzeit wird mittels des Wassers aus dem Speicher eine Versorgung von mindestens 4 m³/s sichergestellt.

Aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Zeit machte Uli den Vorschlag, zunächst einige Kilometer den Stichweg zum Großen Ahornbogen zu radeln. Die Höhenmeter waren überschaubar und die ganze Strecke wunderschön.

Zunächst hielten wir aber am Naturparkhaus Hinterriß, welches eines der zahlreichen Schmuckstücke der Bergwelt des Naturpark Karwendel ist. Das Museum zeigt sich in einem modernen Gebäude vor dessen Eingang wir unsere Räder abstellten. Im Innern des Museums wird man mit vielen Eindrücken konfrontiert, Fossilien, alte Karten, die Tradition der Jagd im Karwendelgebiet und alles wird dort sehr anschaulich und eindrucksvoll präsentiert.

Bei der Ankunft am großen Ahornbogen waren wir erstaunt, wie ruhig es dort zu ging, kaum ein Auto war dort unterwegs. Recherchen ergaben, dass das während der Blüte der Ahornbäume wohl anders war, dann fuhren massenhaft Reisebusse zu dem großen Parkplatz im Engtal. Seit 1972 steht der große Ahornbogen unter Naturschutz, seitdem dürfen die bis zu 600 Jahre alten Ahornbäume nicht gefällt werden, stirbt einer, wird er durch eine Neuanpflanzung ersetzt.

Wie man der Karte entnehmen kann, radelten wir nicht ganz bis ans Ende des Eng Tales, wir mussten alle ja noch über 1000 Höhenmeter hinauf bis zum Karwendelhaus und der Anstieg sollte noch anstrengend genug werden, aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Am Abzweig hinauf zum Karwendelhaus konnten wir unsere Wasserflaschen nicht füllen, aus dem Grund ging es erst einmal die ca. 3 km nochmal zurück nach Hinterriss. Der Gasthof zur Post stellte sich als ideal heraus, um anschließend gestärkt auf der Piste zum Karwendelhaus zu starten.

Auf unserer Fahrt über 1.000 Höhenmeter hinauf zum Karwendelhaus wurde es teilweise heftig! Schon zu Beginn führte der noch feine Schotterweg steil zum kleinen Ahornboden hinauf. Wir kamen also reichlich ins Schwitzen, kurbelten im kleinsten Gang und fluchten auch schon mal vor uns hin, wenn es mit der Steilheit nach der nächsten Kurve weiterging.

Im Gegensatz zum großen Ahornboden im Engtal tummeln sich am kleinen Ahornboden auch im Herbst nicht die Touristen, weil man den kleinen Ahornboden nicht mit dem Bus erreichen kann. Jeden Meter dorthin musste man sich zu Fuß oder mit dem Rad erkämpfen. Die Kulisse mit den Bergen im Hintergrund und den Ahornbäumen in der grünen Wiese war einfach nur schön.

In der Nähe vom Hermann von Barth Denkmal legten wir eine kurze Rast ein, fotografierten reichlich und ließen uns von Uli ein wenig über die Gegend und weitere Streckenführung erzählen. Am kleinen Ahornboden hatten wir die ersten 500 Höhenmeter bereits geschafft, bis zum Sattel kurz vor dem Karwendelhaus waren aber nochmal 400 Höhenmeter zu bewältigen und diese Strecke fiel uns allen sehr schwer. Während Uli und Martin auch im losesten Geröll noch im Sattel saßen, wurde es den anderen zu gefährlich und sie schoben ihr Rad. Viel langsamer waren sie zwar auch nicht unterwegs, dafür taten ihnen aber nach einiger Zeit die Füße weh.

Am Hochalmkreuz in 1800 m Höhe hatten wir es dann alle geschafft! Zum Karwendelhaus in 1765 m Höhe konnten wir unsere Räder einfach rollen lassen und wir waren froh, endlich am Ziel zu sein.

Eine Überraschung gab es an dem Abend noch nach dem Einzug in unser 6 Bett-Zimmer. In den Duschen gab es kein warmes Wasser mehr und die kalte Dusche war dann auch richtig kalt.

Das Karwendelhaus wurde bereits im Jahr 1908 erbaut, es besitzt eine tolle Atmosphäre, fast alles ist aus altem Holz und der große Saal, in dem wir unser Abendessen einnahmen, war mit ca. 70-80 Personen wirklich voll. Einige Schüler spielten gemeinsam Karten, andere unterhielten sich über ihre Wandertouren oder sonstige Themen, Geselligkeit wurde an dem Abend hoch geschrieben. Wir freuten uns alle über die tolle Stimmung, bis wir vor Müdigkeit ins Bett gingen.

 


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