06. Tag: Corny-sur-Moselle - Charmes |
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Datum | km | Σ Km | Hm | Σ Hm | Übernachtung |
01.09.2016 | 107 + 5 | 703 | 408 | 1.798 | Camping Les Iles |
Manchmal war das spannende an Radtouren ja die Tatsache, dass man zu Beginn des Radtages nie genau wusste, was an dem Tag so alles auf einen zukam. So auch an diesem Morgen, als ich kurz vor Novéant-sur-Moselle entschied, nicht der D6 nach Süden zu folgen, sondern näher am Moselufer zu fahren. Dort gab es auf meiner Karte eine gestrichelte Linie, der ich verbunden mit der Hoffnung folgte, dass sie befahrbar war. Am Anfang konnte ich dort relativ gut radeln, kam an alten nicht mehr in Betrieb befindlichen Schleusen vorbei, danach wurde der immer schmaler werdende Trail unerträglich. Wurzelkanten, tiefe Löcher, es gab halt alles, was geeignet war, mich zu Fall zu bringen. Zurück wollte ich nicht und auf der Karte im GPS Gerät war zu sehen, dass nach 1,5 km dieser Piste die Erlösung kam. An der Stelle gab es einen Bahnübergang, an dem sollte es möglich sein, über die rechts von mir parallel verlaufenden Gleise zur Straße zurückzukehren.
Als ich dort ankam, war die Schranke geschlossen. Nach genauerer Inspektion sah ich rechts von der Schranke einen Kasten mit einer Ruftaste. Also wurde die Taste gedrückt, aber nichts geschah, bis ich durch Zufall auf der anderen Seite in etwa 100 m Entfernung ein Stellwerkhäuschen sah. Dort winkte eine Frau aus dem Fenster, sie wollte wohl wissen, ob ich auf die andere Seite der Bahngleise wollte. Sehr logisch fand ich das nicht, wozu hatte ich sonst wohl die Taste gedrückt. Ach ja, vielleicht konnte man damit auch Eis bestellen.
Egal, nach einigem Zeigen auf die andere Seite ging dann endlich die Schranke hoch. Ich hatte es geschafft und befand mich etwas später doch tatsächlich auf der anderen Seite der Bahngleise.
An der relativ wenig befahrenen D657 ging es dann einige Kilometer entlang nach Süden. Das Tagesteilstück war nicht wirklich schön, meine Begeisterung stieg aber einige Kilometer vor Nancy wieder an, als ich auf einen wunderschön geführten Radweg traf. Er folgte zunächst noch der Mosel, verlief aber dann weiter an der La Meurthe bzw. dem Canal de la Marne au Rhin. Noch am Morgen hatte ich ein wenig Bedenken bezüglich der Fahrt durch die Großstadt Nancy gehabt, aber es gab überhaupt keine Probleme, der Radweg führte mich so, dass ich nur eine Handvoll Autos sah.
Südlich von Nancy traf ich wieder auf die Mosel, die im Bereich der Großstadt Nancy einen großen westlichen Bogen um die Stadt herum macht. Danach schwenkt das Moseltal wieder nach Südwesten, so dass ich ganz automatisch wieder auf den Fluss traf. Ab dort radelte ich auf kleinen Sträßchen beziehungsweise wenig befahrenen Straßen weiter nach Süden bis in meinen Zielort Charmes.
In Charmes gibt es zwischen der Mosel und dem Canal du Vogeses einen Campingplatz, der im Ort gut ausgeschildert ist, man kann ihn also kaum verfehlen. Ja und dort stand direkt am Eingang des Platzes der Claus. Bei Claus handelt es sich um den Radler aus Mettmann, auf den ich bereits im Tagesbericht 02 hingewiesen habe. Er war seit Tagen immer ein Stück vor mir her geradelt, hatte in Charmes aber einen Pausentag eingelegt. Tja und da standen wir nun beide in Charmes auf dem Campingplatz, begrüßten uns herzlich und erinnerten uns an die vielen Telefonate, die wir bereits zu Hause miteinander geführt hatten. Den Abend verbrachten wir beide in einer Pizzeria in Charmes, es war ein netter gemeinsamer Abend.